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AutorenbildLou Ysa Blank

Die leeren Augen sprechen Bände


„Warum sollte ich von meinem Geld in den Urlaub fahren? Ich kann es auch dafür ausgeben, um Not leidenden Menschen zu helfen“, sagt Reinholt Weerts aus Ihausen und hängt sich wieder ans Telefon. Eine Waschmaschine und einen Trockner will er beim nächsten Hilfstransport mitnehmen, Westersteder Firmen werden ihm beides spenden. Die Unterstützung ist groß, wenn Reinhold Weerts und andere um Hilfe für die Ukraine bitten.

SPENDEN ÜBERGEBEN Zusammen mit Willi Bergner war der Ihausener vergangenes Wochenende bereits zur ukrainischen Grenze gefahren, um vielfältiges medizinisches Zubehör und andere Spenden wie Hygiene-Artikel zu bringen. Initiiert hatte die Hilfe die Augustfehner Medizinstudentin Louisa Blank, die Spendenaufrufe in den sozialen Medien veröffentlicht hatte und die Gründung des Vereins „Humanitäre Soforthilfe Ammerland/Ostfriesland“ angeschoben hatte. Stark unterstützt wird sie dabei von Reinhold Weerts und Willi Bergner vom Westersteder Verein „Die Brückenbauer“, die auch die Fahrer des ersten Hilfstransports waren.

WIE HELFEN? Medizinisches Zubehör und Hygiene-Artikel – das sammeln Mitglieder des neu gegründeten Vereins „Humanitäre Hilfe Ammerland/Ostfriesland“ um die Augustfehner Medizinstudentin Louisa Blank für die Menschen in der Ukraine. Ausdrücklich wird darum gebeten, sich auf solche Spenden zu beschränken, da andere Hilfsorganisationen oder Helfende anderes sammelten. „Wir wollen auch wirklich nur das den Ukrainern bringen, was sie benötigen“, so Louisa Blank. Benötigt werden z.B. Medikamente und Verbandsmaterial jeglicher Art, chirurgische Instrumente, medizinische Schienen, Erst-Hilfe-Kästen, Feuchttücher, Pflaster, sterile Utensilien, Spritzen, aber auch Ultraschallgeräte, Blutzuckergeräte, Blutdruckgeräte, aber auch vielfältige Hygiene-Artikel, von Binden über Windeln, Babynahrung, Desinfektionsmittel und Masken bis hin zu Zahnpasta und Zahnbürsten. Abgegeben werden können die Spenden entweder in der Hausarztpraxis Blank in Augustfehn, Hauptstraße 534, oder in Ihausen, Am Kanal 24. Auch Geldspenden sind herzlich willkommen. Weitere Infos unter Tel.: 0151/15805112 oder per E-Mail an blanklouisak@gmail.com.

Ziel ihrer Tour war das ostungarische Vásárosnamény, nahe der Grenze zur Ukraine. Hier wollten die Ammerländer Pastor Peter Szegeljanik treffen. Er leitet eine reformierte Gemeinde im west-ukrainischen Berehowe und verteilt die Spenden. Doch den Pastor trafen sie nicht, sondern dessen gleichnamigen Sohn Peter, der zusammen mit anderen die Spenden entgegennahm. „Wir telefonierten aber mit Pastor Szegeljanik und er berichtete uns, dass er mit einem Lebensmittel-Lkw auf dem Weg nach Kiew sei. In Kiew werde die Lage immer schlimmer, die Menschen hätten kaum noch Lebensmittel, keinen Strom mehr, kein Gas, kein Wasser, und medizinisches Zubehör gäbe es ebenfalls nicht mehr“, so Reinholt Weerts. Auf der Rücktour nahm Pastor Szegeljanik dann 49 Schutzsuchende mit nach Ost-Ungarn, die jetzt gemeinsam in einem Haus leben und für die die Waschmaschine und der Trockner bestimmt sind.

AUFFANGLAGER BESUCHT


„Wir besuchten auch ein Auffanglager für Flüchtlinge, wo die Menschen zu essen und zu trinken bekommen. In einer Halle waren etwa 50 Betten aufgebaut, wie ich sie aus meiner Militärzeit kenne“, so Willi Bergner. Die leeren Gesichter der Frauen und Kinder, die dort saßen, sprachen Bände. Sie waren kaum in der Lage, ihre Umgebung zu erfassen.

„Es war zwar Chaos hoch zehn, aber es hat mich tief beeindruckt, wie engagiert die Ungarn ebenso wie die Polen sind, um den ukrainischen Flüchtlingen zu helfen. In großen Bussen werden die gestrandeten Menschen, nachdem sie registriert sind, zu Turnhallen, Schulen, zu Sälen von Gaststätten, Feuerwehrhäusern und anderen großen Gebäuden gefahren und dort versorgt oder kommen in Familien unter“, so Reinhold Weerts. Montagnacht kehrten Bergner und er ins Ammerland zurück.


Arzt ist mit dabei



Diesen Freitag, 11. März, geht es Richtung Ukraine, voraussichtlich in zwei Fahrzeugen. Willi Bergner wird nicht dabei sein, Reinhold Weerts wird diesmal von dem Westersteder Arzt Dr. Carsten Schmidt begleitet. Dieser werde sich in Ost-Ungarn um verletzte Ukrainer kümmern. „Wir werden erneut wieder vielfältiges medizinisches Zubehör und Hygieneartikel mitnehmen und auf dem Rückweg sieben Flüchtlinge mit ins Ammerland bringen, die in Augustfehner Familien untergebracht werden“, so Weerts. Obendrein kämen in einem weiteren Pkw ein krebskranker Deutscher und dessen Frau, eine Ukrainerin, mit.


WIE HELFEN?

Medizinisches Zubehör und Hygiene-Artikel – das sammeln Mitglieder des neu gegründeten Vereins „Humanitäre Hilfe Ammerland/Ostfriesland“ um die Augustfehner Medizinstudentin Louisa Blank für die Menschen in der Ukraine. Ausdrücklich wird darum gebeten, sich auf solche Spenden zu beschränken, da andere Hilfsorganisationen oder Helfende anderes sammelten. „Wir wollen auch wirklich nur das den Ukrainern bringen, was sie benötigen“, so Louisa Blank.

Benötigt werden z.B. Medikamente und Verbandsmaterial jeglicher Art, chirurgische Instrumente, medizinische Schienen, Erst-Hilfe-Kästen, Feuchttücher, Pflaster, sterile Utensilien, Spritzen, aber auch Ultraschallgeräte, Blutzuckergeräte, Blutdruckgeräte, aber auch vielfältige Hygiene-Artikel, von Binden über Windeln, Babynahrung, Desinfektionsmittel und Masken bis hin zu Zahnpasta und Zahnbürsten.

Abgegeben werden können die Spenden entweder in der Hausarztpraxis Blank in Augustfehn, Hauptstraße 534, in Ihausen, Am Kanal 24 oder im Autohaus Gnieser in Augustfehn.

Quelle: NWZ Artikel vom 11.03.2022

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